Innere Antreiber: Warum wir uns oft selbst im Weg stehen
Veröffentlicht am 13.01.2025

Meine Antreiber?
„Gib dir Mühe“ und „Beeil dich“ – eine Kombination, die sich gegenseitig ausbremst und doch ständig antreibt.
„Gib dir Mühe“ ist unermüdlich. Es geht immer noch ein bisschen mehr – mehr Einsatz, mehr Energie, mehr Anstrengung. Bloss nicht nachlassen, sonst bist du nicht gut genug. „Beeil dich“ hingegen hasst es, wenn etwas zu lange dauert. Alles muss schnell gehen, jede Minute zählt. Wer trödelt, verliert.
Die beiden zusammen? Eine fatale Kombination. Das Ergebnis: Dauerstress. Egal, wie sehr du dich bemühst – es fühlt sich nie genug an.
Kennen Sie Ihre Antreiber?
Die fünf inneren Antreiber, ein Konzept aus der Transaktionsanalyse, stecken in uns allen. Viele von uns kennen sie als «Eltern-Gebote» aus der Kindheit. Als Erwachsene begegnen sie uns in bestimmten Reizsituationen als tief verankerte Glaubenssätze.
Leider hinterfragen wir diese viel zu selten, da unsere inneren Antreiber unser Verhalten und Denken oft unbewusst beeinflussen.
Es gibt fünf:
- Gib dir Mühe!
- Beeile dich!
- Mach es jedem recht!
- Sei stark!
- Sei perfekt!
Wann werden Antreiber zum Problem?
Unsere Antreiber sind nicht grundsätzlich negativ; im Gegenteil, sie haben positive Aspekte. Mein „Gib dir Mühe“ hat eine gute Seite: Es steht für Durchhaltevermögen, Engagement und die Bereitschaft, sich wirklich für etwas einzusetzen.
Problematisch wird es, wenn diese Antreiber überhandnehmen und uns dominieren. Dann handeln wir nicht mehr reflektiert, sondern getrieben. Aus «Gib dir Mühe» wird dann die Anstrengung, ständig beweisen zu müssen, dass man gut genug ist. Und alles, was nicht hundertprozentig ist, zählt nicht.
Drei Schritte, um mit Ihren Antreibern besser umzugehen
1. Selbsterkenntnis:
Machen Sie sich Ihre eigenen Antreiber bewusst. Es gibt verschiedene Tests, die kostenlos verfügbar sind.
2. Achtsamkeit:
Entwickeln Sie ein Gespür dafür, wann Ihre Antreiber aktiv werden. Welche Gefühle und Gedanken treten auf, wenn z. B. „Gib dir Mühe!“ oder „Beeil dich!“ die Kontrolle übernehmen?
3. Reflexion:
Wenn wir merken, dass ein Antreiber aktiv ist, können wir innehalten und bewusst Abstand gewinnen. Fragen Sie sich: „Will ich dem jetzt wirklich folgen? Ist das gerade sinnvoll? Oder gibt es vielleicht einen anderen Weg, der besser zu mir und der Situation passt?“
Zwischen Reiz und Reaktion liegt Freiheit
Ein bekanntes Zitat von Viktor Frankl bringt es auf den Punkt:
„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“
Nutzen Sie diesen Raum!
Wenn Sie das Gefühl haben, dass es Ihnen schwerfällt, diesen Raum zu betreten, kann ein Coaching unterstützend sein. Gerne stehe ich Ihnen für ein kostenfreies Vorgespräch zur Verfügung.
Ich freue mich auf Ihre Nachricht!